Stefanie Adamczyk Journalistin

Über Menschen. Für Menschen.

Die Autorin

Die Bilder

Verschollen an deutschen Schulen

manchmal einfach nicht gerade", meint die 27-Jährige und erzählt von ihrem Werdegang, der sie über die Realschule zunächst zur ausgebildeten Arzthelferin machte.

„Was ich aber eigentlich immer sein wollte, war selbst Ärztin.” Und genau in diesem Moment geht ein belebender Ruck durch die junge Frau, die sich bislang etwas abgespannt an ihrer Kaffeetasse festzuhalten schien – monoton, müde, gegen das warme Gelb der Wände im Café etwas blass wirkend.

„Erst habe ich gedacht, das ginge nicht mehr. Es sei zu spät, weil niemand rechtzeitig daran gedacht hat, mich gleich aufs Gymnasium zu schicken. Aber dann habe ich mich irgendwann entschlossen, meinen Traum doch noch anzupacken.” Sie überlegt einen Moment, ihre Augenbrauen ziehen sich zusammen, der Mund kräuselt sich, bevor Dijana sich berichtigt: „Nein, ich habe mich entschlossen, für meinen Traum zu kämpfen!”

Wem diese Formulierung im Zusammenhang mit Bildung etwas hart erscheint, der muss selbst nach einer passenderen suchen, wenn er von Dijanas Tagesablauf hört. „Ich habe keinen freien Tag in der Woche.” Wieder wirkt sie müde, zieht an ihrer Zigarette. Vor ihr liegt ein Mathebuch. Es ist 17 Uhr. Kleine Verschnaufpause. Seit zwölf Uhr mittags bis vor einer halben Stunde hat sie noch in einem Internetcafé gekellnert.



Powered by drupal - Design by artinet - Integration by exosys