Stefanie Adamczyk Journalistin

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am Grab von Abbé Pierre genommen, schweigend, den Kopf geneigt, und ist nun wieder auf dem Weg zum Parkplatz, vorbei an der kleinen Kirche, in der nur noch alle drei Monate mal ein Gottesdienst stattfindet, weil die Gemeinde einfach zu klein ist. An allen anderen Tagen fährt man, ob man will oder nicht, zur Messe in die Nachbarorte.

Das Paar ist auf der Durchreise, von der Westküste zu Freunden in Verlon, und hat in Esteville nur einen Zwischenhalt eingelegt. Bei Abbé Pierres berühmter Radioansprache im Winter 1954, in der er zur Solidarität mit den Obdachlosen aufrief, waren die beiden noch Kinder - doch sie erinnern sich gut. „Mit seiner eigenen Bescheidenheit hat er mich schon immer tief berührt“, sagt Marie Petit.

Und verlässt dann den kleinen Ort, von dem sie vor Abbé Pierres Beerdigung noch nie etwas gehört hatte.

Das rote Backsteinrathaus in Esteville ist so klein und aufgeräumt, dass es wirkt wie aus einem Set für Modelleisenbahnen. An der Tür ein Schild mit den Öffnungszeiten: Dienstag und Freitag von 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr. So ist der Bürgermeister, Roger Léger, an diesem Wochenende nicht persönlich zu sprechen, dringende Termine, und eigentlich hat er doch auch alles schon französischen Journalisten erzählt: Dass er nicht wisse, wohin sich das alles entwickeln werde. Dass man keinesfalls plane, ein Geschäft aus Abbé Pierre zu schlagen, weder Hotels noch Gaststätten errichten



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